Übersetzer – ein Traumberuf? Anforderungen an zukünftige Übersetzer
Wer Übersetzer werden möchte, sollte neben einem großen Interesse an Sprachen natürlich Spaß an der Sprachmittlung, sprich dem Übersetzen, mitbringen. Ferner sollte die Fähigkeit zu sorgfältiger Arbeit vorhanden sein.
Gute Schulnoten in den Fremdsprachen wie Englisch oder Französisch sind zwar wichtig und sehr hilfreich, weit wichtiger jedoch ist die Deutschnote. Wer in Deutsch Schwierigkeiten hat oder auch nur befriedigende Leistungen aufweisen kann, sollte das Berufsziel des Übersetzers vielleicht noch einmal überdenken.
Viele Übersetzer bearbeiten den zu übersetzenden Text nicht einfach nur in Microsoft Word oder Excel, sondern verwenden sogenannte CAT-Programme (computer assisted translation) wie Trados oder Wordfast. Diese Hilfsmittel unterstützen dem Übersetzer dabei, bereits früher übersetzte Wörter und Satzstrukturen zu erkennen, und ermöglichen somit ein effizienteres Arbeiten.
Die Internetrecherche gehört ebenfalls zu den Aktivitäten des Übersetzers von heute. Im Gegensatz zu früher ist es heutzutage einfach, Referenzmaterialien im Netz zu beschaffen oder sich auf der Homepage des Kunden oder der Wettbewerber zu informieren.
Zu den Kompetenzen, die im Laufe des Studiums bzw. der Ausbildung erworben werden sollten, gehören in erster Linie die ausgezeichnete Beherrschung der Muttersprache, da im Berufsalltag eigentlich immer nur in die Muttersprache übersetzt wird. Ebenso sind hervorragende fremdsprachliche Kompetenzen in den Arbeitssprachen sowie weitreichende Kenntnisse in Kultur und Geschichte der betreffenden Ländern unerlässlich. Die translatorische Kompetenz, die von vielen Laien unterschätzt wird, ist sehr wichtig, um ein guter Übersetzer zu sein. Schließlich genügt es nicht, Sprachen perfekt zu beherrschen. Man muss auch wissen, worauf es in einer Übersetzung ankommt. Ein wichtiges Kriterium einer guten Übersetzung ist zum Beispiel, dass der Leser der Übersetzung nicht "anmerkt", dass es sich dabei um eine Übersetzung handelt. Das heißt, der Text sollte sich lesen, als wäre er in dieser Sprache verfasst worden.
Je nachdem, welche Art von Texten man später bearbeiten möchte, spezialisiert man sich während des Studiums auf ein Fachgebiet, zum Beispiel auf Recht, Wirtschaft oder Medizin, oder z.B technische Übersetzungen. In diesem Fachgebiet muss solides Grundwissen erworben werden, da ohne Textverständnis und Kenntnisse in der entsprechenden Fachterminologie eine gute Übersetzung oft schlicht nicht möglich ist.
Kommunikationsfähigkeit wird von Übersetzern beim Kontakt mit Kunden erwartet. Bei Unklarheiten im Text, die selbst nicht gelöst werden können, darf der Übersetzer sich nicht scheuen, beim Kunden rückzufragen. Ansonsten arbeiten Übersetzer oft allein bzw. in kleinen Gruppen. Wer viel Kontakt zu Kollegen erwartet, kann hier enttäuscht sein.
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